Am 7. November 2020 lief im Regionalmagazin „Hallo Niedersachsen“ des Norddeutschen Rundfunks (NDR) ein Beitrag der Redakteurin Christina von Sass. Darin wurde über den Juden Arthur Samuel berichtet, dem es gelungen war, gemeinsam mit seiner Frau Eugenie in Cadenberge, unweit von Cuxhaven, die Nazizeit zu überleben. Kurz darauf veröffentlichte auch die regionale Tageszeitung „Niederelbe Zeitung“ die ersten Recherchen der Brüder Zimmeck, die in ihrer Kindheit und Jugend in den sechziger Jahren Arthur als Nachbarn kennen gelernt hatten.

Es ist wohl kaum anders als mit einem großen Zufall zu erklären, dass etwas mehr als ein halbes Jahr später Arthur Samuels Großneffe Henry Irwig in Boston /USA bei allgemeinen Sucharbeiten im Internet auf eine englische Übersetzung des NDR-Manuskripts stieß.

Mehr als überrascht und erfreut von der Tatsache, dass fast 6000 Kilometer entfernt in Deutschland ein Verwandter zur Hauptperson von Betrachtungen des Überlebenskampfes in der Nazizeit geworden war, wandte sich Henry an den NDR. Und dort wurde schnell reagiert. Der Kontakt zwischen Dietmar, Rüdiger und Henry war perfekt.

Schon nach wenigen Mails und Zoom-Konferenzen stand für die drei älteren Herren fest:

Wir begeben uns auf die Spurensuche!

Das Ergebnis haben wir auf dieser Website zusammengefasst.

Henry Irwig

Geboren 1943 in Johannesburg, Südafrika, zog in die USA und ließ sich 1980 mit seiner Frau und zwei Kindern in Boston nieder. In Südafrika machte er eine Ausbildung zum Architekten und besuchte im Sommer 1964 während eines praktischen Jahres in Europa seinen Großonkel Arthur Samuel in Cadenberge.

Fortgeschrittene Studien nach dem Abschluss, die er während seiner Tätigkeit als Architekt absolvierte, führten ihn in die akademische Welt, zuletzt an das Massachusetts Institute of Technology. Hier lehrte und forschte er im Zusammenhang mit Baumanagement und Immobilienentwicklung. Dies führte dazu, dass er zu einem integrierten Bostoner Immobilienunternehmen, Beacon, wechselte, wo er seit 1985 in einem breiten Spektrum von Aktivitäten des Unternehmens tätig war. Jetzt im Ruhestand wird er weiterhin von der Firma und auch von mehreren seiner ehemaligen Studenten, die jetzt ihre eigenen Unternehmen leiten, um Rat gebeten.

Henrys Interessen sind vielfältig und reichen von Stadtdesign bis hin zu klassischen Autos und von Holzbearbeitung bis hin zu Reisen und Zeit mit seiner Familie in Italien zu verbringen.

Dietmar Zimmeck

Geboren 1949 in Geversdorf, verbrachte die Kindheit an den Ufern der Oste in Geversdorf und die Jugend am Waldrand der Wingst in Cadenberge.

Nach Abschluss der Realschule erfolgte 1966 die Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Kreissparkasse Land Hadeln. Ab 1970 Studium an der Staatlichen Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Berlin. Nach ersten Berufserfahrungen in Berlin ab 1978 als langjähriger Stadtjugendpfleger, zuständig für Jugendeinrichtungen, Ferienprogramme und Jugendschutz, in Lehrte bei Hannover tätig gewesen.

Dietmar Zimmeck ist verheiratet und hat einen Sohn. Die Interessen liegen neben einigen anderen im Trekkingradfahren und der Naturfotografie.

Rüdiger (Rudi) Zimmeck

Geboren 1953 in Geversdorf, Kindheit und Jugend in Cadenberge (in Nachbarschaft zu Arthur Samuel). Berufsabschluss als Verlagskaufmann beim „Stader Tageblatt“. Seit Anfang der 1970er Jahre wohnte Rudi in Hannover.

Auf das Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik folgten verschiedene Tätigkeiten im Verwaltungsbereich der Musikhochschule Hannover und  bei freien Theatern. Danach hat Rudi Zimmeck über 20 Jahre als Pressesprecher der Grünen im Niedersächsischen Landtag gearbeitet; Fortbildung zum Kommunikationsmanager im Fernstudium; von 2013 bis zum Renteneintritt 2017 Pressesprecher im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

Rudi Zimmeck war verheiratet und hat zwei Kinder, er arbeitete im Nebenjob im Wahlkreisbüro des Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Wenzel in Cuxhaven, engagierte sich in der Regionalgeschichte und spielte Gitarre in der „Ältesten Schülerband der Welt“.

Nach kurzer schwerer Krankheit ist Rudi Zimmeck im Alter von 70 Jahren am 6.3.2023 verstorben.